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Urlaub?
Ist schreiben Urlaub? Für mich ja. Meine Gedanken fliegen von einer Geschichte zur anderen. Und dazwischen halten sie sich kurz auf - um sich zu mehren oder zu reduzieren - doch scheinbar ungesteuert, getrieben von anderen Gedanken, bewegen sie sich fort; fort um wieder zu halten. Auftanken? Sortieren? Kategorisieren? Abhaken? Kann ich das mit meinen Gedanken? Meine Mutter hat unlängst erzählt, dass scheinbar die Tätigkeit, die ich am Tage vor meinem Geburtstag zur Mehrheit ausführe, mein nächstes Lebensjahr erfüllen wird. Ich hab grad sortiert und agehakt. Auch kategorisiert.
Schöner Urlaub.
Urlaub von Verpflichtungen, die ich mir selbst auferlegt habe. Ich fühle mich denen gegenüber auch verpflichtet, denen ich Vrsprechen gegeben habe. Kann es sein, dass ich mich sehr oft verspreche?
Urlaub?
oder
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oder doch
3 Kommentare:
Komplexität die uns beherrscht, die uns unsere kognitiven Grenzen aufzeigt, uns beschränkt in der Wahrnehmung.
Moderne Gesellschaften weisen alle ähnliche Charakteristika auf, in der Art und Weise wie sie organisiert sind. Diese Entwicklung scheint sich wie ein roter Faden durch Geschichte einer (normativ gedachten, voricht!!!! kein Werturteil) Entwicklung zu ziehen.
Wir können eine Ausdifferenzierung der Gesellschaft beobachten. Immer weiter immer mehr und immer tiefer geht dieser Trend. Was von der Arbeitsteilung ausging, zeigt sich heute in Subsystemen innerhalb des sozialen (Gesamt-)Systems namens Gesellschaft. Triebkraft ist Effizienzsteigerung mittels Rationalisierung. Rationalisierung wird durch Bürokratisierung erreicht.
Wie ist dies zu verstehen? Eine kapitalistische Wirtschaftsweise ist auf die Sicherheit in der Planung angewisen. Es wird eine maximale Vorhersagbarkeit angestrebt. Um möglichst effiziente Arbeitsgänge planen zu können.
Vorhersagbarkeit wird dadurch erreicht in dem Arbeitsgänge weitgehend unabhängig von den Individuen (gemeint sind im Spezifischen ihre Interessen und Erwartungen) definiert werden.
Ein Beispiel: Der Beamte im Meldeamt hat sich via Arbeitsvertrag dazu verpflichtet, genau definierte Tätigkeiten auszuführen. Es wird formal festgehalten was, wie, wann zutun ist. Diese bürokratische System ist über die Tätigkeiten ihrer Mitglieder definiert. Sie werden aufgenommen (bzw. gehören dazu) wenn sie diese Aufgaben konkret ausführen. Sie werden ausgeschloßen (bzw. gefeuert) wenn sie dies nicht tun. Ein Beamter im Meldeamt der ein leidenschaftlicher Hobbykoch ist, und weil ihm gerade danach ist, einem Klienten statt seinen Meldezettel auszustellen nur von indischen Currys erzählt, wird die längste Zeit Beamter gewesen sein.
Dadurch wird ein höchstmaß an Effizienz erzielt (so der Gedanke). Das „Humankapital“ kann beliebig ausgetauscht werden, unabhängig von sonstigen individuellen Eigenschaften der Bediensteten. Es kommt nur auf die Tätigkeit an (wiederum vorsicht: normativ = so sollte es sein, nach der Theorie).
Abläufe sind standardisiert.
Diese standardisierten Abläufe werden immer wieter ausdifferenziert. Dies hat eine Steigerung der Komplexität zur Folge (aus der mikroperspektive).
In unserer Gesellschaft findet sich das Subsystem der Wirtschaft, im spezielleren die Finanzwirtschaft, die Politik, die Wissenschaft, die Kunst, die Religionen, etc. .
Dennoch bilden sie ein Ganzes, nämlich unsere Gesellschaft. Sie sind aber mehr als ihre einzelnen Teile. Als ein System zeichnen sie sich erst durch komplexe Wechselbeziehungen aus.
Genau hier werden die Grenzen der Nachvollziehabrkeit aufgeszeigt. Einfache Modelle von Ursache und Wirkung greifen zu kurz. Sie sind unzureichend um innere Dynamiken zu erklären. Zwar sind die Subsysteme für sich funktional weil logisch aufgebaut, doch durch ihre vielfältigen Wechselbeziehungen zu anderen Subsystemen, sind Ursachen für Auswirkungen sehr schwer nachzuvollziehen.
Je tiefer ein Individuum in einem dieser Subsysteme drinnen ist, desto differenziertere Werte verfolgt dieses (eben auf Grund der Ausdiffernezierung). Die Schnittmenge an Werten die von allen Gesellschaftsmitgliedern geteilt werden, scheinen durch Ausdiffernezierung zu schrumpfen.
Wieseo?
Jedes Subsystem verwendet eine eigene Sprach, einen eigenen Symbolsatz um innerhalb ihrer Späre zu kommunizieren. Man kann auch sagen eigene subsystemspezifische Werte sind immanent.
Zum Beipsiel Wirtschaft: Die Sprache die hier gesprochen wird, ist die Sprache des Geldes: Zahlen oder nicht zahlen. Geld ist nicht nur Kommunikationsmittel (zum Koordinieren von Handlungen) sondern gleichzeitig auch ein Wert ansich. Wichtigster Wert: Profitsteigerung, Geld verdienen!
In diesem Subsystem nach Moral oder ethischen Werten zu suchen, wäre so als wenn man einen Maschine zum Weinen bringen möchte. Ethik hat in der Wirtschaft keine Bedeutung. Nur inso fern als das ethische Verpflichtungserklärungen (code of ethics) als Mittel zur Profitsteigerung („do good things and tell the people“ ist ein beliebter Spruch der Marketing-Menschne) benützt werden. Aber in einem solchen Fall ist ethisches Verhalten kein Wert mehr an sich, sondern ein Mittel, ein Instrument um ein Ziel zu erreichen (Profit).
Auf der anderen Seite, kann von Subsystem Wissenschaft kein wirtschaftliches Denken eingefordert werden. Die Wissenschaft spricht/kommuniziert über den Binärcode wahr/falsch, Wissen/Nicht-Wissen. Was wirtschaftliches Denken bzw. wirtschaftliche Werte im Wissenschaftsbetrieb für Auswirkungen haben: Siehe aktuelle Lage der österreichischen Universitäten
Was ich eigendlich mit dem Ganzen nur ausführen wollte, ist zuzeigen, wie schwierig es heute ist, Laien bzw. Aussenstehenden Ursachen und Wirkungen zu erklären. Eben weil die Gesellschaft einen hohen Komplexitätsgrad erreicht hat, der selbst für Insider schwer nachzuvollziehen ist.
Es stellt sich beim Konsumenten ein Ohnmachtsgefühl ein, bestehende Strukturen verändern zu können. Dem Konsument fällt es schwer die Wirkmacht seines eigenen Handelns im Netz von gegenseitigen Wechselbeziehungen vieler Subsysteme zu verorten/ zu begreifen/ bzw. dies zu glauben. Die moderne Wirtschaft tritt uns wie eine Naturgewalt gegenüber, wie ein unbezwingaberer/ unbeeinflussbarer Tyrann der von je her regierte.
Der Konsument muss (wieder?) begreifen, dass er nicht NUR Akzeptor bzw. passiver Akteur in diesem System ist, sondern dass er auf vielfältigste Weisen über gegenseitige Wechselbeziehungen an der Formung und Konstitution gesellschaftlicher (Sub-)Systeme Teil hat, auch wenn er es nicht weis. In den Sozialwissenschaften gibt es nur sehr wenige Erkenntnise die als Gesetze gelten können, zu wechselhaft und kontextgebunden sind soziale Erkenntnise, als das sie allgemeine Gesetzmäßigkeiten formulieren könnten. Ein ökonomisches jedoch, wird weitgehend anerkannt akzeptiert, nämlich das Gesetz von Angebot und Nachfrage.
Dies ist eine der Wechselbeziehungen die das Wirtschafts(sub)system mit seiner Umwelt (gesellschaft) unterhält! Hier kann der Konsument Entscheidungen treffen, die sich in der Folge auf die Wirtschaft auswirken: Z. B.: Fehlt die Akzeptanz gentechnisch Veränderte Produkte zu kaufen, werden diese auch nicht angeboten. Gleiches bei Eiern.
Das Subsystem Wirtschaft wird nun veruchen, um seinem systemeigenen Ziel/Wert der Profitmaximierung, nachzukommen, Akzeptanz zu erzeugen, um neue Absatzmärkte zu etablieren.
Marketing, Propaganda, etc. Kampf um Definitionsmacht entsteht! Wer hat recht bzw. wem wird Autorität zugeschrieben! Man könnte meinen das Subsystem Wissenschaft bestreitet ein Heimspiel.
Doch oje, oje.... Vorsicht vor einfachen kausalen Erklärungen. Die Verflechtung zwischen Wirtschaft und Wissenschaft ist zu begutachten. Die ökonomisierung der Wissenschaft untergräbt ihre eigenen Werte: Die Wirtschaft diktiert über die finanzierung von Forschungen Trends in der Wissensproduktion. Ich habe oben bereits ausgeführt, dass die Symbolsprache im Subsystem Wissenschaft wahr-falsch ist. Jedem scheint einzuleuchte, dass der Wahrheitsgehalt von Erkenntnissen bzw. die Akzeptanz dieser Erkenntnisse in der Öffentlichkeit oder im der Gemeinschaft der Wissenschaftler, in der Praxis nicht nur davon abhängt was und wie erforscht wurde, sondern vorallem auch von wem geforscht wurde. Wer ist die Quelle dieses Wissens. Ist der Autor einer Studie ein mit vielen Preisen ausgezeichneter doppel PHD oder ein Student im zweiten Semester? Objektivität ist ein sehr überstrapazierter Begriff.
Die Wirtschaft nimmt durch die finanzielle Bevorteilung der ihnen wohlgesonneneren Experten/Forschern einfluß auf den Erkenntnisgewinn. Forschungsmotivationen richten sich nicht mehr nach der Wertskala von Wissenschaft (Siehe das Verkümmern der Grundlagenforschung) oder nach ethischen Perspektiven
Wie im Krieg gilt auch hier: „Geschichte machen die Sieger“
Zur kapitalistischen Hegemonie,
aus der Sicht eines soziologischen Systemtheoretikers!!!!
lg
Hansi
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